Warum fällt uns eine "eigentlich" einfache Aufgabe derart schwer?

Sie ist einfach! Versprochen. Doch statt sie in 5 Sekunden zu lösen, was locker möglich wäre, Sie werden sehen, grübeln wir und grübeln wir und geben schließlich wohl auf: "Ist auch egal." oder "Ist auch nicht wichtig."

Hierbei mag das tatsächlich so sein. Diese Aufgabe ist für Ihr Leben nicht wichtig. Es wird vermutlich jedoch zig andere Situationen geben, die tatsächlich wichtig sind, und wenn es auch "nur" darum geht, dass Sie  Ihre Energie und Zeit unnötig aufwenden.

Also was hindert uns jetzt an der einfachen Lösung?

Unser Gehirn „dichtet“ gern mal etwas dazu, ohne dass wir es merken!

Und damit macht es, wie in diesem Fall, eine "eigentlich" einfache Lösung für uns schwer oder gar unmöglich.

Lesen Sie noch mal und überprüfen sich selbst, ob sich nicht eventuell ganz still und leise ein „NUR“ dazugesellt hat:
 

a) Zeichnen Sie ein Quadrat mit drei Linien.
b) Zeichnen Sie ein Quadrat NUR mit drei Linien.

Kleines Wort, große Wirkung…

Die Lösung für a), die ursprüngliche Aufgabe ist einfach:

Da ein Quadrat immer aus vier Linien besteht, zeichnen wir automatisch bei einem Quadrat auch die geforderten drei Linien und haben die Aufgabe in Sekunden erfüllt.

Jetzt zu b), zu der Aufgabe, die wohl auch Sie im Kopf gehabt haben: Ein Quadrat zu zeichnen, dass NUR aus drei Linien besteht.
 

Haben Sie  nach einer Möglichkeit gesucht, aus drei Linien ein Quadrat zu formen? Ich gebe zu, dass ich es versucht habe.

Jetzt mal Hand aufs Herz…
Auch wenn wir uns nicht zu den klügsten Köpfen dieser Welt zählen, wir alle wissen, dass eine geometrische Form mit NUR drei Linien ein Dreieck ist und daraus niemals ein Quadrat werden kann. Ein Quadrat hat VIER Linien - immer.

Wir wissen es! Und trotzdem... Wir, zumindest habe ich es getan, suchen nach einer Lösung. Hallo!!!

Also ist auch für b) die Lösung "eigentlich" ganz simpel: "Geht nicht."

Ob Sie nun a) oder b) "verstanden" haben:

In beiden Fällen gibt es eine EINFACHE Lösung.

Und doch kommen wir nicht drauf.

Machen es, ohne es zu wollen, KOMPLIZIERT!

Wie gesagt, diese Aufgabe ist banal und für Ihr Leben sicherlich irrelevant.

Doch passiert dieses Phänomen, dass wir Worte hören, die nicht gesagt wurden, auch in für uns wichtigeren Situationen.

Genauso überhören wir übrigens auch Worte. Unser Gehirn verschluckt sie einfach, versteckt sie vor uns.

Oder, und auch das kommt häufiger vor als man glauben mag, wir hören etwas völlig anderes, als tatsächlich gesagt wurde.

Und was uns ebenso ab und an mal passiert:

Wir glauben etwas gesagt zu haben, haben es jedoch nur gedacht und nicht laut ausgesprochen. Wo wir uns doch so sicher sind... Auf dem Tonband wäre nur ein Rauschen zu hören.

Jetzt können wir nicht verhindern, dass es (uns) genau so immer wieder passiert. Nichts daran ändern, dass unser Gehirn so funktioniert.

Mit dem Wissen um dieses Phänomen, könn(t)en wir jedoch Einfluss nehmen, es in unsere Überlegungen, unser Miteinander miteinbeziehen:

"Du hast gesagt..." "Nein, hab ich nicht!"

"Hast du wohl!" "Nein, hab ich nicht!!!" usw.

Sie kennen solche sich im Kreis drehenden Diskussionen, oder?

Gibt es keine Tonaufzeichnung des Gesprächs, gibt es keinen Beweis, und eine solche Diskussion ist vollkommen sinnlos und Zeit- und Energieverschwendung, denn sie führt zu nichts, zu rein gar nichts.

Es wird nie eindeutige geklärt werden können, welche Worte wir oder jemand tatsächlich gesagt hat. Auch dann nicht, wenn das Gespräch erst vor 5 Minuten war.

Wir können lediglich sagen, an was wir uns erinnern, was wir verstanden oder wie wir etwas gemeint haben. Mehr nicht!

Hätten Sie die Aufgabe jemand anderen, ohne die Lösung zu kennen, beschreiben sollen, dann wäre vermutlich darin das nicht vorhande "nur" aufgetaucht, oder?

Und dies "Du hast gesagt...", ist lediglich ein Beispiel von zig Situationen, in das sich aber vermutlich jeder hineinversetzen kann, in denen wir es uns einfach (unnötig) kompliziert machen.

Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen:

Ist es so? Liegt die wahre Genialität in der Einfachheit?

Meine Antwort ist: "Ja." Wie ist (nun) Ihre?
 

• Wenn Sie wissen wollen, wo Ihr Gehirn es Ihnen noch komplizierter macht als nötig,
• wie Sie die „Denkfallen“ Ihres Gehirns umgehen bzw. mit ihnen umgehen können,
• wenn Sie es sich wirklich EINFACH(ER) machen wollen und nicht weiter Ihre Zeit mit (zu) KOMPLIZIERT verschenken möchten...

... dann sind Sie hier bei RENT MY MIND genau richtig!

I N T E R A K T I V

Wir kommen immer wieder in die Situation, in denen wir sagen oder gesagt bekommen:

• "Du hast gesagt..."
• "Das ist / war so!"

Jetzt wissen wir jedoch, dass es schlichtweg unmöglich ist, gibt es keine eindeutigen Beweise, das zu behaupten. Es besteht immer die Möglichkeit, dass wir uns irren.

Die Challenge ist einen Tag darauf zu achten, ob wir etwas behaupten, bei dem wir uns schlichtweg nicht sicher sein können. Aber auch, wenn jemand uns mit einer solchen Behauptung konfrontiert, das für uns zu nutzen.

Hier einige Alternativen, die Sie stattdessen nutzen könn(t)en:

• "Ich habe verstanden, dass..."
• "Wie hast du es verstanden?"
• "Ich meine gesagt zu haben, dass..."
• "Ich dachte, dass ich es so gesagt habe. Was hast du verstanden?"
• "Ich erinnere mich daran, dass..."
• "Du hast das so verstanden? Ich wollte eigentlich sagen, dass..."
• "Für mich hat es sich angehört, als wenn du..."

Ihnen fällt ganz sicher noch viel mehr ein, was man alternativ sagen könnte, ohne dabei eine Behauptung aufzustellen, die Sie nicht "beweisen" können.

Denn ob vor Gericht oder in der eigenen Küche:

Steht erst einmal Aussage gegen Aussage, gibt es kein Vorankommen, keine echte Lösung.

Was dann meist geschieht, um nicht ewig auf der Stelle zu treten: 

Einer gibt klein bei und zieht seine Aussage zurück - egal, nicht so wichtig, ... - oder es wird der Deckmantel des Schweigens ausgepackt.

Geholfen ist damit entweder einem oder keinem.

Wenn wir gute Beziehungen, egal wo und mit wem, führen wollen, denn nur die schonen unser Energie- und Zeitkonto, dann sollten wir nach Möglichkeit versuchen, eine solche Pattsituation zu vermeiden.

Und mag es mal zu verschmerzen sein, wenn nur einem geholfen ist,  Partnerschaften verkraften es tendenziell weniger gut.

Auch wenn sie nicht gleich in die Brüche gehen... Kleine Risse machen sie instabil und viele kleine Risse führen zwangsläufig irgendwann dazu, dass sie bricht.